Rathaus, Niederdorfelden (D)

Aufgabe
Sanierung und Erweiterung Rathaus und Bürgerhaus Niederdorfelden
Typologie
Auslober*in
Jahr
Ort
Öffentlicher Raum
Tourismus
Niederdorfelden
Hessen
Deutschland
2025
Gemeinde Niederdorfelden
Größe
Status
Kollaboration
Leistungen
0,36 ha
Teilnahme
Seeberger Walenta Architekten BDA
Matthias Harms Visualisierung
Freiraumplanung
Leitidee Das Rat- und Bürgerhaus ist das wichtigste öffentliche Gebäude der Gemeinde Niederdorfelden. Sämtliche Verwaltungsfunktionen, Service-Angebote für Bürger, Lehr- und Kulturangebote sowie Räume für Vereinsleben und Gastronomie werden hier unter einem Dach versammelt. Das Gebäude zeigt sich städtebaulich als großes Volumen parallel zur Straße mit einem geneigten Dach, das alle Nutzungen vereint – ein passendes Thema für die Nutzung. Die Leitidee stärkt dieses Thema und arbeitet es präzise heraus, um eine qualitätvolle Adressbildung, Orientierung und Außendarstellung zu schaffen. Dies geschieht durch gezielte additive und subtraktive Eingriffe in die Kubatur, z. B. zur Beruhigung der stark gegliederten Bestandsgeometrie oder durch eine große Gaube zur Betonung des Haupteingangs. So entsteht eine klare Kubatur, die die Grundelemente des Bestands deutlich zeigt: ein Haus, das alle öffentlichen und kulturellen Funktionen der Gemeinde unter einem Dach vereint. Um auf die Geländeform zu reagieren, wird eine Sockelzone geschaffen, die Außenanlagenplanung und Erschließung verbindet und sich durch Materialwechsel in der Fassade absetzt. Der bestehende Patio im Verwaltungsbereich erhält im westlichen Erweiterungsbereich ein Pendant zur natürlichen Belichtung und Belüftung. Innere und äußere Erschließung, räumliche Organisation Der Haupteingang liegt zentral an der Burgstraße. Foyer und Eingang befinden sich direkt unter dem Mehrzwecksaal, was eine einfache Orientierung ermöglicht. Der Saal kann durch mobile Trennwände mit Foyer, Gemeinschaftsraum oder Bar verbunden werden. Bei Großveranstaltungen reicht der Saal von Patio zu Patio. Die Bühne wird an die Nordfassade auf der Mittelachse des Saals verlegt und steht damit in harmonischem Bezug zur Dachgeometrie. Vom Foyer aus sind sowohl der Rathaus- und Verwaltungsbereich (östlich) als auch das Bürgerhaus mit Musikschule, Vereinsräumen und Gastronomie (westlich) erschlossen. Beide Hauptbereiche erhalten eigene Nebeneingänge, um eine unabhängige Nutzung zu ermöglichen. Zwei Treppenräume und ein Aufzug erschließen das Obergeschoss mit Sitzungszimmern, Bürgermeisterbüro und Bibliothek. Die Bibliothek liegt über dem Foyer und bietet offene sowie intime Bereiche; ein Luftraum schafft visuelle Verbindungen zum Foyer. Freiraumkonzept & stadträumliche Einbindung Der Sockelbereich bildet mit Rathauspodest und -terrasse Bezüge zwischen Stadtraum und Gebäude. Das Podest ermöglicht barrierefreien Zugang und stärkt die Adressbildung, während die Terrasse die Verbindung zur Landschaft schafft und gastronomisch genutzt wird. Der bestehende Parkplatz wird zu einem multifunktionalen Freiraum („Niddaplatz“) umgestaltet. Eingefasst von Gehölzen dient er im Alltag als Stellplatz für Mitarbeitende und Besuchende, kann aber bei Veranstaltungen (z. B. Feste, Weihnachtsmärkte) flexibel genutzt werden. Es entstehen 48 PKW-Stellplätze. Die Bepflanzung erfolgt mit klimaresilienten Arten, und der abgängige Baum am Entrée-Platz wird durch ein Großgehölz ersetzt. Die Außenbereiche erhalten robustes, farblich nuanciertes Pflaster. Rückgebautes Pflastermaterial wird wiederverwendet – etwa für Durchgänge, Andienung und Verkehrsflächen des Niddaplatzes.



