Landesgartenschau 2029, Kleve (D)

© pbr freiraum
Aufgabe
Landesgartenschau Kleve 2029, Klever Gartenschichten
Typologie
Gartenschau
Öffentlicher Raum
Tourismus
Mobilität und Infrastruktur
Kultur
Mischnutzung
Ort
Kleve
Nordrhein Westfalen
Deutschland
Jahr
2025
Auslober*in
Stadt Kleve
Größe
24,1 ha
Status
Teilnahme
Leistungen
Freiraumplanung Ausstellungskonzept
Visualisierung
pbr freiraum GmbH
Klever Gartengeschichten Vom Wasser geformt. Über Epochen geprägt. Für die Zukunft geweckt. Leitidee und Freiraumkonzept: Die Klever Gartenschichten erzählen in Kapiteln, mal formgebend mal inhaltlich, wie das Wasser die Landschaft formte, wie historische Persönlichkeiten über Epochen Kultur und Natur prägten und wie eine gemeinsame Zukunft für die Gesellschaft Kleves aussehen kann. Die LAGA 2029 öffnet den Blick auf die vielschichtigen Gartengeschichten Kleves am Schnittpunkt von Stadt, Land und Wasser. Entlang des Kermisdahls als Relikt des Alt-Rheins entsteht eine Abfolge von Freiräumen, in denen historische Gärten und naturnahe Landschaften in Dialog treten. Moränen- und Niederungslandschaften verbinden sich mit historischen Gartenelementen zu einer neuen Landschaftsästhetik, die Zeitschichten und Kontraste wie hoch/tief, nah/fern und offen/dicht erlebbar macht. Der Kermisdahl bildet die zentrale Figur und wird als Protagonist entwickelt. Bestehendes wird behutsam ertüchtigt, Temporäres für die Gartenschau gestaltet und Neues für die Daueranlage initiiert. Ein barrierefreies Wegesystem aus Clefpad (Böschungskrone) und Daelpad (Auen) verbindet die Flächen, neue Stege schaffen zusätzliche Hang- und Ufererlebnisse. Interventionen wie die Aussichtsplattformen „Klever Krone“, „Utkiek“ und aktivierte Bastionen setzen Akzente. Gehölzrahmen gliedern den Raum in Kapitel mit variierenden Nutzungsintensitäten von Aktiv- bis Erholungsbereichen. Die Gartenschau wird zum lebendigen Narrativ – eine Geschichte der Wiedererkennung und des Wandels, die Kleve weit über 2029 hinaus prägt. Stadträumliche Integration: Das Gesamtkonzept der LAGA '29 orientiert sich am Kermisdahl und Spoykanal. Die meisten Besuchenden kommen über den Bahnhof, daher sind Empfangsgelenk und Auftakt an der Herzogstraße zentrale Verteiler. Die Stadtpromenade führt entlang des Spoykanals zur Hochschule Rhein-Waal im Norden und zur LAGA-Hauptattraktion im Süden. Der Haupteingang Wasserstraße/Königsgarten öffnet die LAGA zu den Ufern. Shuttle-Routen und die Hop-On/Hop-Off Bus Route „Große Gartentour“ erleichtern die Erschließung aller Gartendenkmäler und der Stadt. Ausstellungskonzept LAGA 2029: Die südliche Grenze wurde so angepasst, dass der eintrittspflichtige LAGA-Bereich an der Luisenbrücke endet. Das Gartenschau-Gebiet wird kompakt und übersichtlich. Die Besucherführung fußt auf der Kapitelstruktur. Ein 1,8 km langer Rundweg führt durch den eintrittspflichtigen Bereich mit den Kapiteln Einleitung, Hauptteil I und Hauptteil II, ergänzt um 2,5 km durch das Kapitel Auflösung und Ausblick im frei zugänglichen Süden. Schmuckreiche Wechselflorflächen begleiten die Wege und deuten frühere Gestaltungen an. Wasserwege für Flachboote eröffnen neue Perspektiven. Intuitive Signaletik unterstützt die Besucherführung. Das Gelände ist an Rad- und Wanderwege mit Abstell- und Sharing-Angeboten angebunden. Die Ausstellungsdichte pendelt vom Königsgarten über Lustgarten bis Galleiengarten und folgt dem Pull-Prinzip, um eine „Entdeckungslust“ zu wecken. Kooperationen aktivieren die Bevölkerung: Die HSRW nutzt Ausstellungsflächen im Galleiengarten, Wassersportvereine bespielen den Kermisdahl. Das „Kermisdahl-Lab“ ist ein außerschulischer Lernort für Bildungseinrichtungen. Der „königliche Gemeinschaftsgarten“ wird von Gartenvereinen genutzt. Sportvereine stellen im Kermisdahlpark Gesundheitsangebote. Lokale Kleinkunst und Musik finden im Lustgarten und Prinz-Moritz-Park eine Bühne. Zivile Wettbewerbe zu schwimmenden Gärten, Forschung, Pflanzaktionen oder Reittouren stärken die Akzeptanz und Verbindung zur Stadt Kleve. Einleitung: „Volkswiese und Königsgarten“ Das Kapitel „Volkswiese und Königsgarten“ begrüßt Gäste durch blumige Beete, schwimmende Gärten und Gemeinschaftsgärten. Durch Rückbau des vorderen Hallenbad-Teils und neuen Pflanzflächen nach Vorbild des alten Königgartens entsteht ein besonderes Ensemble. Alte Techniken nach Prinz Moritz von Nassau treffen auf aktuelle Entsiegelungstechniken und sensibilisieren Themen wie „Urban-Heat-Effekt“. Neben WC, Radverleih, Park- und Aufstellflächen ist das Blumen-Hallenbad mit Café und Ausstellung das Highlight. Die Architektur wird für das Ausstellungskonzept „Mensch und Pflanze auf Augenhöhe“ genutzt. Weitere Ausstellungsflächen, Grabgestaltung (je 500m2) und Spielflächen im Uferbereich ergänzen das Angebot. Die Volkswiese mit Kirschhain bietet ruhige Liege- und Picknickbereiche. Der ertüchtigte Uferweg verlängert die Stadtpromenade. Das Kapitel fördert Begegnungen zwischen Menschen und Pflanzen. Hauptteil I: „Lustgarten und Kermisdahlpark“ Dieses Kapitel fokussiert Fest- und Bewegungsangeboten im Gegenüber vom aktivierten Lustgarten und dem neu angelegten Kermisdahlpark. Von der Aussichtsplattform „Klever Krone“ bieten sich Blicke über Stadt und Land. Sport- und Aktivitätsangebote wie Kletterhang, Zipline „Galleienflitzer“, Sportflächen und die naturnahe Spielfläche „Biberburg“ laden zum Erlebnis ein. Das neue Café, die temporäre Bühne (10x6m) mit Blick zur Stadt und das Kermeszelt, mit Andienung über die Nassauerstraße, unterstützen den festiven Charakter. Rund um die Auwaldniederung im Kermisdahlpark reihen sich die Gärten der Partnerstädte (je ca. 150 m²) im Wiesensaum. Aktivität, Adrenalin und Austausch prägen diese Raumsequenz. Sämtliche Bereiche innerhalb des eintrittspflichtigen Teiles sind barrierefrei nutzbar. Hauptteil II: „Prinz-Moritz-Park und Galleiengarten“ Im zweiten LAGA-Hauptteil werden themenbasierte Gärten angeboten. Von der Aussicht „Prinz-Moritz-Bastion“ blicken Besuchende auf Kermisdahl, Altarm-Aue und Galleiengarten. Im Galleiengarten verweben sich Haus-, Zukunfts- und Forschungsgärten mit je mind. 200 m². Der Aussichtsturm „Utkiek“ im Spülfeld-Biotop setzt den Schlusspunkt bietet Ausblicke über Galleien und Auen. Im Prinz-Moritz-Park können Workshops mit Landschaftsmalerei die wandelnde Ästhetik festhalten. Ergänzt wird das Programm durch Kunstmuseum-Ausstellungen und lichtinszenierte Treffpunkte unter Bäumen. Die Raumsequenz verbindet wissenschaftliche und künstlerische Perspektiven zur Wandelbarkeit von Landschaften. Temporäre Wege werden rückgebaut, sodass im Galleiengarten Räume für Festivals wie den Klever Klaviersommer entstehen. Auflösung und Ausblick: „Moränenmeile und Glazialgarten“ In diesem Kapitel stehen sich Moränenrelief und Auenniederung gegenüber. Die renaturierte Altarm-Aue führt ins strukturreiche Wiesenband. Toteislöcher, Sandflächen, Gletschergneise und vereinzelte Gehölzgruppen bringen frühere Zeitschichten zum Vorschein. Die Beweidung mit Schafen und Wildpferden erinnert an die Erscheinung des alten Tiergartens. Der Daelpad nimmt Bezüge zur Stadt auf und führt über den Kermisdahlsteg zum Königsgarten. Die neue Kermisdahlbrücke bietet Ausblick und Aufenthalt über dem Wasser und verbindet beide Uferseiten. Hangrampen schließen den Sternbusch an. Kiosk und WC werden nach der LAGA rückgebaut. Dauernutzungskonzept und Pflege Ein differenziertes Konzept zur Pflege sichert die Entwicklung und Qualität der Daueranlage. Zur Reduzierung von intensiver Staudenpflege dienen verwildernde Wechselflorflächen mit nicht-invasiven Leitstauden, deren Ausbreitung durch Mahd kontrolliert wird. Frequentierte Bereiche erhalten robuste Dauerpflanzungen. Lustgarten und Prinz-Moritz-Park werden zu klimaangepassten, denkmalgerechten Landschaftsgärten pflegerisch entwickelt. Die Denkmalpflege umfasst die behutsame Ertüchtigung historischer Anlagen und die verkehrssichernde Pflege von Großgehölzen. Obstgehölze, Wiesen- und Auenflächen werden durch Beweidung und Mahd gepflegt. Die Spülfelder entwickeln sich unter naturschutzfachlicher Steuerung. Vorläufige Anlagen wie Urban Gardening, Badeschiff und Kermisdahl-Lab werden als Pilotprojekte mit Schulen und Vereinen konzipiert. Ressourcen und Klima Bestehende Potenziale werden durch behutsame Ertüchtigung und eigendynamische Prozesse ressourceneffizient genutzt. Baumbestandsanalysen ermöglichen gezielte Hangauflichtungen für Sichtachsen. Anfallendes Rohholz wird für schwimmende Gärten, Ufersicherung und Strukturen in Pflanzflächen genutzt. Material aus Rückbau wird wiederverwendet. Das Bodenmanagement erfolgt im Auf- und Abtragsverfahren zur schonenden Renaturierung der Aue. Wiedervernässte Ufer- und Retentionsbereiche stabilisieren den Wasserspiegel und mindern Hochwassergefahren. Mulden-Rigolen-Systeme und Zisternen sichern die Wasserbewirtschaftung. Weitere Spülmaßnahmen fördern Biodiversität und Entschlammung des Kermisdahls. Für Neupflanzungen werden klimaresiliente Gehölze verwendet. Regionale, recyclingfähige und langlebige Materialien reduzieren CO₂-Emissionen. Offene Flächen erhalten die lokale Kaltluftproduktion. Die Maßnahmen fördern klimatische Ausgleichsfunktionen und ein gesundes Mikroklima.

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